26. MÜNCHNER KG-WETTBEWERB // EINGEREICHTE KURZGESCHICHTEN
Grit Krüger
Anrufe
Wenn es ist, als ob das, was wehtut, in ICE-Form gepresst unter deiner Schädeldecke im Kreis rast, wenn du dann entweder kotzen musst oder dich dabei erwischst, wie du auf einen Personenschaden hoffst, wenn du auf dem Weg vom Sofa zum Kühlschrank im Flur stehen bleibst, dann an der Wand herunterrutschst und unbequem auf dem Boden sitzt, wenn du dich an das Festnetztelefon auf der Kommode neben dir erinnerst, wenn neben dem Telefon ein Papierstapel liegt, mit Rechnungen, Bescheiden, Kennzeichen, Beträgen, dann kannst du, zumindest während der üblichen Bürozeiten, die Servicehotline deiner Zahnzusatzversicherung anrufen. Du musst nur deine Versicherungsnummer nennen, dann sind sie verpflichtet, dich an eine Mitarbeiterin weiterzuleiten, die dir zuhört.
„Sie hat Walnüsse geknackt, jeden Abend drei, vier Stunden lang, vor dem Fernseher, um die Kerne dann für ein paar Cent das halbe Kilo zu verkaufen und mir ein wenig Taschengeld geben zu können. Als sie erfahren hat, dass ich zum Studieren nach Deutschland ziehe, hat sie sich für mich gefreut und noch fleißiger Walnüsse geknackt, weil Deutschland teuer ist. Vielleicht dreißig Euro hat sie mir jeden Monat überwiesen. Irrsinnig viele Nüsse sind das. Als ich im ersten Sommer wieder nach Hause gefahren bin, habe ich ihr gesagt, dass sie das nicht mehr tun muss. Dass ich hier genug habe, dass ich arbeite und damit gut auskomme. Sie hat abgewunken und weiter Nüsse geknackt, mir weiter jeden Monat Geld geschickt. Seit ich nach Deutschland gezogen bin, hat sie beim Nüsseknacken am liebsten ‘Kommissar Rex’ geschaut, das konnte sie irgendwie empfangen. Sie wollte etwas über das Land lernen, bevor sie mich besucht.“
Die Mitarbeiterin hat anfangs versucht, mich weiterzuleiten. Nach meiner Krankenkasse und meinem letzten Vorsorgetermin gefragt. Mittlerweile werden ihre Fragen besser: „Spielt das nicht in Wien?“
„Das hat sie nicht so genau genommen. Der Schäferhund war für sie deutsch genug.“
„Dann hat sie sich nicht gewundert, als sie Sie besuchen kam?“
„Dazu kam es leider nie. Konnte sich nicht losreißen, länger wegzufahren. Sie wollte sich um meinen Vater kümmern. Er war oft“, besoffen, denke ich, und sage „krank. “
„Das tut mir Leid. Wie geht es Ihrem Vater jetzt?“
„Der kommt schon klar. Er ruft manchmal an und fragt mich nach Geld.“
„Ohje.“
Ich antworte nicht. Wir atmen im gleichen Rhythmus in unsere Hörer, das beruhigt mich. Gerade als ich denke, dass ich ihr dankbar bin, dass ich jetzt wieder weitermachen kann, fragt sie: „Wie ist das überhaupt mit der Krankenversicherung in Rumänien? Ist ihr Vater gut versorgt?“
„Er kommt schon klar. Könnte ja Nüsse knacken. Für sich selbst. Im absoluten Ernstfall schicke ich ihm etwas.“
Ich bin sehr müde. Habe keine Lust mehr auf das Telefonat, verabschiede mich knapp und lege auf.
Wenn ich ihr von meiner Arbeit erzählt hatte, hatte ich dabei viel ausgelassen. Zweieinhalb Tage in der Woche arbeite ich, vier studiere ich und für den letzten halben bleibt mir nur das Telefon. Erzählt hatte ich, dass ich in einer Agentur arbeite, die einen englischen Namen trägt und dass es dort Obst und Kaffee umsonst gibt, so viel wir wollen. Meine Oma fragte, ob es sich dabei um gutes Obst handele, ob ich es auch ordentlich abwasche, bevor ich es esse. Als ich etwas perplex bejahte, lehnte sie sich zufrieden in ihrem abgewetzten Samtsessel zurück. Ein Beweis dafür, dass ich es gut habe: Ein Büro, Kaffee und Obst bei der Arbeit umsonst. Wohlstand. Ich hatte ihr erzählt, dass mein Job in der Agentur ‘Moderatorin’ heiße. Dass das nicht bedeute, dass ich im deutschen Fernsehen komme, wirklich nicht. Auch nicht nachts. Dass das nichts mit dem Fernsehen, sondern etwas mit dem Internet zu tun habe, nein, dass ich auch nicht auf YouTube zu sehen bin, dass das etwas anderes – näher hatte ich gar nicht erst versucht, es zu erklären.
Am besten bin ich in meinem Job, wenn ich alles durch mich durchrauschen lasse. In unserer Agentur kopiere ich Textbausteine als Antwort auf Social-Media-Beiträge auf Unternehmensseiten. Beschwerden, Klagen, Flüche, Schimpftiraden. Menschen wollen, dass jemand auf ihren Ärger reagiert. Bis zu zwölf Accounts gleichzeitig pro Schicht betreue ich. Am schlimmsten ist die des regionalen Nahverkehrs. Menschen verpassen, warten und frieren – und verwandeln alles, was das mit ihnen macht, in Großbuchstaben. Ich habe einen Leitfaden, um damit umzugehen. Meine Kolleginnen sind nett, aber keine von ihnen bemüht sich, ihre Pausen parallel zu meinen zu nehmen. Wenn ich einen Witz mache, lächeln sie. Höflich und kurz. Wir bekommen einen Bonus, wenn wir eine bestimmte Anzahl von Beiträgen bearbeiten. Wenn ich mich ranhalte, sind das mittlerweile 20 bis 30 Euro zusätzlich pro Schicht.
Mein Vater ruft mich auf dem Handy an: „Du bist schon letzten Sommer nicht mehr hier gewesen. Du vergisst noch, wo du herkommst.“
„Ich muss arbeiten. Einen ganzen Berg Arbeit habe ich hier. Urlaubsvertretung. Im September wichtige Prüfungen.“
„Du kannst auch hier lernen. Ich frage dich ab.“
„Das sind keine Vokabeln. So einfach geht das nicht mehr. Ich brauche meine Bücher.“
„Mach das im Internet. Alles geht doch heute im Internet, sagst du immer. Außerdem musst du dich auch mal entspannen, sonst wirst du krank.“
„Es geht mir gut, Papa, wirklich, ich komme an Weihnachten.“
„Warte nur! Wenn ich nicht mehr bin, dann bereust du, dass du nicht im Sommer hergefahren bist.“
„Jetzt hör aber mal auf, du bist doch kein alter Mann. Wenn du bis Dezember besoffen vom Stuhl fällst und dir den Schädel brichst, bist du selbst Schuld.“
„Ich vermisse dich.“
„Ach, Papa.“
„Ich weiß, ich habe viel falsch gemacht. Aber ich habe ihr versprochen, dass ich das wieder gut mache. Lass mich das wieder gut machen.“
„Ach, Tati. Ich komme an Weihnachten, wirklich. Aber jetzt muss ich auflegen.“
Er hat nicht nach Geld gefragt.
Von meinem zweiten Job habe ich zu Hause nichts erzählt. Ich habe ihn im Treppenhaus gefunden. Frau Teckenbergs Tochter hat sich vor Frau Teckenbergs Tür die Schuhe angezogen: „Mama, irgendwann musst du Vernunft annehmen. Wenn du die Treppen nicht gut hochkommst, geht das nicht mehr. Weißt du, wie viel Miete du hierfür bekommen könntest? Überleg doch mal: was Kleineres im Erdgeschoss, im Grünen. Vielleicht eine Putzfrau.“
„Wenn ich’s grün will, schau ich mir den Gummibaum an. Was soll das jetzt wieder?“
„Egoisitisch. Das ist auch egoistisch. Und durchaus eine Sache der gesellschaftlichen Verantwortung. Weißt du, wie viele Familien den Platz nötiger hätten? Und … ich kann nicht häufiger kommen.“
„Musst du ja auch gar nicht.“
„Jetzt sei nicht beleidigt. Du weißt, wie ich das meine.“
„Aber du nicht, wie ich das meine.“ Frau Teckenberg weicht dem Blick ihrer Tochter aus, die noch an ihrem Schnürsenkel hantiert – und bemerkt mich, wie ich auf der Treppe warte, um mich nicht an den beiden vorbeiquetschen zu müssen. Sie blinzelt mir ein Zeichen zu, dass ich nicht deuten kann, dann spricht sie mich an: „Gut, dass Sie schon da sind. Carmen, das ist Frau Dutu aus dem sechsten Stock. Sie hilft mir einmal in der Woche.“
Frau Teckenbergs Tochter gibt mir die Hand. Als ich bemerke, wie Frau Teckenberg mich ansieht, nicke ich vage. Die Tochter behält meine Hand unangenehm lange in ihrer: „Tun Sie das? Das ist aber sehr freundlich von Ihnen.“
„Mach ich gern?“
„Macht sie gut.“
Die Tochter nickt. Mir fallen ihre Augenringe auf, ihre gerötete Nase. „Ich hoffe, sie gibt Ihnen etwas dafür.“
Ich zucke mit den Schultern.
„Natürlich!“, schnappt Frau Teckenberg.
„Mama, echt jetzt?“, sie wendet sich mir zu: „Entschuldigen Sie, das macht einen schlechten Eindruck. Wenn Sie einmal Zeit haben, lade ich sie auf einen Kaffee ein. Als Dankeschön. Und wenn etwas ist – darf ich Ihnen meine Nummer geben?“
Ich speichere also die Nummer von Frau Teckenbergs Tochter und folge Frau Teckenberg in den Flur, wo wir gemeinsam warten, bis wir draußen das Auto der Tochter abfahren hören. Ich will mich höflich verabschieden, aber sie bietet mir einen Tequila an und ich bleibe. Seitdem putze ich einmal in der Woche ihr Bad und ihre Küche.
Bis zu 120 Minuten Verspätung. Eine Durchsage benennt den Personenschaden, schnell schlägt das Wellen im Netz. Ich kopiere: Es tut uns Leid, das zu lesen, bitte wenden Sie sich. Bitte unterlassen Sie. Es tut uns Leid, Ihnen mitteilen zu müssen. Taxikosten können nur erstattet werden, wenn. Es tut uns Leid, bitte beachten Sie.
Menschen beschweren sich, dass der Zeitpunkt des Personenschadens mit ihrer Pendelzeit zusammenfällt. ‘Egoistisch’, lese ich mehrfach und beiße in meinen Bio-Apfel. Dafür gibt es keinen Baustein. Ein Bewohner eines Altenheims auf den Gleisen, lese ich. „Das tut mir Leid,“ schreibe ich, obwohl ich dazu überhaupt nichts schreiben dürfte. Nein, das war ein Schaf, lese ich. Ein Hund, jemand hätte es genau gesehen. Ein Tier, auf jeden Fall, aber warum sie dann von Personenschaden sprächen? „Das tut mir wirklich Leid“, schreibe ich. Weil es mir Leid tut und ich nicht weiß, was ich sonst sagen könnte. Ich stelle mir vor, wie das Handy des alten Mannes auf den Schienen gelandet ist.
„Ob er einsam war?“
„Wie bitte? Könnten Sie mir nochmal Ihren Nachnamen durchgeben, bitte?“
„Erst, wenn Sie mir antworten.“
„Ich kann Ihnen nichts beantworten, wenn ich nicht sicher bin, dass das der richtige Account ist.“
„Jetzt hören Sie auf damit. Sagen Sie mir, ob Sie glauben, dass der Mann einsam war und sich deshalb auf die Gleise gesetzt hat.“
„Ach, Sie sind das. Meine Kollegin hat mir von Ihnen erzählt.“
„Und war er’s?“
„Das weiß ich nicht.“
„Nur, was Sie glauben.“
„Vielleicht. Also. Ja, ich glaube, es ist wahrscheinlicher, dass ein einsamer Mensch so etwas macht.“
„Und dort fahren nur Straßenbahnen. Keine Hochgeschwindigkeitszüge. Er wollte doch bemerkt werden, bevor etwas passiert. Oder zumindest die Möglichkeit einräumen, bemerkt zu werden.“
„Hören Sie, geht es Ihnen gut? Wenn Sie Hilfe brauchen, ich habe die Nummer einer Hotline für Menschen, die…“
„Danke, nein.“
„Tut mir Leid. Dann muss ich dieses Gespräch nun wirklich beenden.“
„Müssen Sie wirklich?“
„Es tut mir wirklich Leid.“
„Sagen Sie Ihrer Kollegin, dass ich angerufen habe.“
„Naja. Ich richte es ihr aus, ja.“
<habe heute cozonac mit nuessen gebacken. mir geht es gut, hoffe dir auch. liebe gruesse, anda>
Vater schreibt keine SMS, aber ich glaube, er kann sie lesen.
Frau Teckenberg hat ein Ölbad genommen und ist nicht mehr aus der Wanne gekommen. Als ich mit dem Ersatzschlüssel, aufschließe, weil sie schon gestern nicht auf mein Klingeln reagiert hat, sitzt sie schon seit 18 Stunden im Bad fest. Sie hört mich an der Tür, ruft, ihre Stimme klingt rau und kehlig, nach Tränen. Ich renne. Mir kommt ein starker Zimtduft entgegen, der den säuerlichen Geruch darunter nicht verbergen kann. Wir brauchen drei Anläufe, um sie aus der Wanne zu bekommen. Sie ist schwer, muss schlimme Schmerzen haben, stützt sich ungelenk auf mich, als hätte sie vergessen, wie ihre Knie funktionieren. Ihre Haut ist aufgedunsen, glitschig; es ist nicht einfach, sie gut zu greifen. Auf dem Flur fällt uns auf, dass die Wohnungstür sperrangelweit offensteht. Die Nachbarskinder spähen aus einem Spalt der Tür gegenüber, aber schlagen sie hastig zu, als sie sehen, wie ich die nackte Frau Teckenberg ins Wohnzimmer führen will. Aus Frau Teckenbergs Kehle steigt ein Geräusch auf, tierisch und roh klingt es – ich bekomme Angst. Dann aber bemerke ich, dass das ihr Lachen ist, tief aus der Brust, nur ihre Stimme müde ist, dass sie kräftig lacht – und ich muss auch anfangen zu lachen, so sehr, dass es auch bei mir rau und kehlig und tierisch und roh klingt. So sehr, dass meine Rippen schmerzen, dass wir im Flur an der Wand herunterrutschen und auf dem Boden nebeneinander ins Sitzen kommen. Als zumindest ich mich wieder fangen kann, schließe ich die Tür und bringe ihr ihren Morgenmantel. Dann eine Packung Prinzenrolle. Dann die Flasche Tequila, die wir dort zusammen auf dem Flur zur Hälfte leeren. Die andere Hälfte schütten wir in den Gummibaum.
„Hilf mir, meine Tochter anzurufen, ja?“
Ich wähle auf meinem Handy reiche es Frau Teckenberg. Es klingelt lange.
„Carmen. Es geht mir gut, Carmen. Ich komme klar. Komme ich ja immer. Aber weißt du, ich komme dich morgen besuchen. Übermorgen, wenn dir das besser passt. Du bestellst mir eine neue Flasche von diesem Tequila aus Ecuador und wir finden einen Weg, wie ich näher bei euch wohnen kann, ja? Ich muss einfach näher bei euch sein.“
Sie schluckt, legt auf: „Anrufbeantworter“, und ich lege meinen Kopf an ihre Schulter.
<wannbackstduauchfuermichgrussßtati>
„Hey, Papa. Was machst du?“
„Ich? Nichts. Sehe diesen Film mit diesem Hund, den Buni immer so gemocht hat.“
„Heute habe ich meiner Nachbarin beim Umzug geholfen.“
„Schön. Hat sie dir etwas dafür gegeben? Dieser Hund. Springt und schlägt dem Ganoven die Pistole aus der Hand!“
„Das ist, glaube ich, eine Serie.“
„Ja? Sieht für mich immer gleich aus.“
„Gehts dir gut?“
„Ach, muss ja, muss.“
„Die Serie spielt in Wien.“
„Und da essen die diese Wurstsemmeln? Habt ihr die auch? Und wascht ihr die auch ordentlich, bevor ihr sie esst?“
„Papa, weswegen ich anrufe. Ich habe auf der Arbeit einen Bonus bekommen. Weil ich so gut gearbeitet habe. Ich möchte dir etwas davon schicken. Für Blumen, für Oma. Und für dich.“
„Das musst du nicht tun.“
„Doch, doch. Ich weiß gar nicht, was ich sonst damit anfangen soll.“
„Quatsch.“
„Nein. Wirklich.“
„Wann kommst du?“
„Tati, können wir dieses Jahr an Weihnachten vielleicht zusammen wegfahren? Weißt du, ich komme auch günstig an Zugtickets. Von mir aus nach Wien. Nachsehen, ob es da wirklich diese Schäferhunde gibt.“
„Was soll ich denn verreisen? Das reicht mir im Fernsehen. Zum Bahnhof ist es schon so weit, ich kann das Haus nicht so lange allein lassen. Aber du warst schon so lange nicht mehr da. Wann kommst du?“
„An Weihnachten, Papa. Ich muss arbeiten.“
„Versprochen?“
„Ja.“
Wenn du mitten in der Nacht auf den Schienen sitzt und an einen Flur denkst, ganz ruhig, an die Wand, an der man herunterrutschen kann. Wenn es rund um dich herum dunkel ist, und nur die Geräusche der Autobahn weiter draußen und die der trockenen Blätter neben den Schienen dir Gesellschaft leisten, wenn du dich dabei erwischst, wie es warm in deinem Bauch wird, obwohl es hier draußen so kalt ist, dann kannst du versuchen bei der Servicehotline deiner Zahnzusatzversicherung anzurufen, auch außerhalb der üblichen Bürozeiten, selbst wenn du nur Tuten erwartest. Wenn du Glück hast, hebt trotzdem jemand mit verschlafener Stimme ab.
„Ergomax Versicherungen?“
„Ich… dachte nicht, dass wirklich jemand rangeht. Tut mir Leid, ich will so spät nicht stören.“
„Ich habe auf mein Handy umgestellt. Für einen Notfall.“
„Ein Zahnzusatzversicherungsnotfall? Naja. Ich bin hier nur allein und dachte…“
„Sie haben lange nicht mehr angerufen. Ich erkenne Sie wieder.“
„Danke. Ich Sie auch.“
„Ist alles in Ordnung?“
„Ach.“
„Verstehe. Jetzt müsste ich Sie nach Ihrer Versicherungsnummer fragen.“
„Darauf bin ich vorbereitet. Muss nur kurz aufstehen … Moment, ich habe einen Ausdruck in meiner Hosentasche… hier. Hm. Also, ich bin gerade unterwegs, es ist dunkel. Hab hier nur das Handy. Das Display ist nicht sehr hell, während ich telefoniere und wie ich jetzt die Lampenfunktion… also ich müsste vielleicht kurz auflegen…“
„Nein, bleiben Sie ruhig dran.“
„Okay.“
„Ich bleibe auch dran. Bin nur sehr müde.“
„Okay.“
Vom Sitzen schmerzen deine Knie noch, aber das vergeht mit jedem Schritt, die Gleise entlang, zurück zu deiner Wohnung. Dann musst du nichts mehr sagen, nur im gleichmäßigen Rhythmus atmen, bis es hell wird.