Mphil-Abo 24/25 in der Isarphilharmonie

Für die Saison 2024/2025 haben wir wieder schöne passende Konzerte in der Isarphilharmonie für euch ausgesucht. Ihr habt die Möglichkeit aus fünf Konzerten drei auszuwählen. Jedes Abo besteht aus den Platzkategorien eins bis vier und kostet pro Person 72,00 Euro.

Reservierungen bitte unter https://www.zuendeln.de/?page_id=3719

 

Samstag, 30.11. 19:00 Uhr
Dirigent MAXIM EMELYANYCHEV
Klavier ALEXANDER MELNIKOV

Sergej Prokofjew: 2. Klavierkonzert
Alfred Schnittke: »Gogol-Suite«
Wolfgang Amadeus Mozart: 35. Symphonie »Haffner«

Klassizistisch und dennoch experimentell ist Sergej Prokofjews g-Moll-Konzert, das zweite seiner fünf Klavierkonzerte. Den virtuosen, fast schon sportlichen Gestus, der in einer auftrumpfenden Solokadenz gipfelt, paart Prokofjew mit einer ausgeprägten melodischen Komponente. Für beides — brillante Virtuosität und tiefgehende melodische Gestaltung — steht der russische Pianist Alexander Melnikov. In der »Gogol-Suite« offenbart Alfred Schnittke seinen unerschöpflichen Sinn für musikalischen Witz. Mit Ausnahme des letzten Satzes, der in dunkleren Farben gehalten ist, gibt es in der Schauspielmusik zu Gogols Komödie »Der Revisor« kaum einen Moment wirklicher Ernsthaftigkeit. Für seine theatralischen und zupackenden Interpretationen bewundert, gilt der russische Dirigent Maxim Emelyanychev als einer der vielversprechendsten Dirigenten seiner Generation — und als Spezialist für die Werke Mozarts. Die »Haffner-Symphonie« war ein Auftragswerk des Salzburger Kaufmanns Siegmund Haffner zu seiner feierlichen Erhebung in den Adelsstand. Mozart schuf das Werk unter größtem Zeitdruck, was man dem übersprudelnden symphonischen Feuerwerk nicht anhört.

 

Samstag, 11.1. 19:00 Uhr
Dirigent SANTTU-MATIAS ROUVALI
Violoncello ALBAN GERHARDT

Duke Ellington: »Three Black Kings (Les Trois Rois Noirs)«
Julia Wolfe: Cellokonzert »Wind in My Hair« (Deutsche Erstaufführung)
Charles Ives: 2. Symphonie

Santtu-Matias Rouvali zeigt mit dem Auftaktprogramm zum Themenschwerpunkt »Amerika« die musikalische Vielfalt des Kontinents. Jazz-Größe Duke Ellington steht beispielhaft für afroamerikanische Komponist*innen. Sein orchestrales Triptychon »Three Black Kings« ist eine musikalische Reverenz an drei mythologische und geschichtsträchtige Schwarze Persönlichkeiten. Als zeitgenössische Komponistin reflektiert Julia Wolfe historische und aktuelle Ereignisse in ihrer Musik. Der deutsche Cellist Alban Gerhardt präsentiert Wolfes energetisches Cellokonzert »Wind in My Hair« als Deutsche Erstaufführung. Charles Ives gilt als die zentrale Figur der Neuen Musik in Amerika und als der erste amerikanische Symphoniker, der sich von der europäischen Musiktradition emanzipiert. In seiner Symphonie Nr. 2 zitiert Ives traditionelle amerikanische Melodien und verwebt sie mit Bezügen zur europäischen Romantik zu einem vielschichtigen und expressiven Klanggewebe.

 

Donnerstag, 20.2. 19:30 Uhr
Dirigent PHILIPPE JORDAN
Klavier JEAN-YVES THIBAUDET

Josef Strauß: Walzer »Dynamiden. Geheime Anziehungskräfte«
Franz Liszt: 2. Klavierkonzert
Richard Strauss: Suite aus der Oper »Der Rosenkavalier«

Mit seinen extremen Kontrastwirkungen, die von dramatischen Höhepunkten bis zu zarten, poetischen Momenten reichen, ist das 2. Klavierkonzert von Franz Liszt eine virtuose und interpretatorische Herausforderung für Solist*innen. Bekannt für sein brillantes Spiel und die emotionale Tiefe seiner Interpretationen übernimmt der französische Pianist Jean-Yves Thibaudet den Solo-Part. Umrahmt wird das Klavierkonzert von zweimal Strauss. Seinen »Dynamiden-Walzer« komponierte Josef Strauß 1865 für den Industriellenball im Redoutensaal der Wiener Hofburg und wagte sich dabei in kompositorische Gefilde vor, die von der Tanzmusik in der Regel nicht tangiert werden. Kein Wunder, dass Richard Strauss dieses Walzer-Juwel für seinen »Rosenkavalier« plagiierte. Die berühmte Walzermelodie fehlt natürlich auch nicht in der »Rosenkavalier-Suite«, die Philippe Jordan neu zusammenstellte. Die ausgewählten musikalischen Schlüsselstellen der Oper lassen das Publikum die Handlung in konzentrierter Form nachempfinden und bringen die berühmten Arien der Marschallin, des Oktavian und des Barons von »Ochs« zu Gehör, auch wenn keine Sänger*innen auf der Bühne stehen.

 

Freitag, 28.3. 19:30 Uhr
Dirigentin MIRGA GRAŽINYTĖ-TYLA
Violine VILDE FRANG

Béla Bartók: Divertimento für Streichorchester
Robert Schumann: Violinkonzert
Robert Schumann: 1. Symphonie »Frühlingssymphonie«

Béla Bartók schrieb sein Divertimento im August 1939, während er bereits angesichts der immer bedrohlicheren politischen Lage seine Emigration in die USA vorbereitete. In dem sonst freundlichen Werk spiegeln sich die Zeitumstände in den dunkel auftürmenden Klangballungen des 2. Satzes wider. Nur zwei Jahre früher, im November 1937, erfuhr das Violinkonzert von Robert Schumann seine Uraufführung — 84 Jahre nach seiner Entstehung und propagandistisch missbraucht: Im Rahmen einer pompösen NS-Veranstaltung wurde Schumanns Konzert als »arischer« Ersatz für das verfemte Violinkonzert von Felix Mendelssohn Bartholdy aus der Taufe gehoben — ein Plan, der zum Glück scheiterte. Befreit von seiner unglücklichen Rezeptionsgeschichte spielt die norwegische Geigerin Vilde Frang Schumanns Violinkonzert. Leichter hatte es da Schumanns 1. Symphonie, die bei ihrer Premiere in Leipzig vom Publikum wohlwollend aufgenommen wurde. Sie ist Schumanns heiterste Symphonie und scheint den Frühling und die erwachende Natur zu reflektieren. Die Münchner Philharmoniker werden von der litauischen Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla durch dieses kontrastreiche Programm geführt.

 

Samstag, 12.4. 19:00 Uhr
Dirigent JURAJ VALČUHA
Klavier EMANUEL AX

Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert C-Dur
Dmitrij Schostakowitsch: 8. Symphonie

Von allen Klavierkonzerten aus der Hand Mozarts, schätzt Emanuel Ax das majestätische C-Dur- Konzert KV 503 besonders: »Dieses Stück hat eine gewisse Grandeur an sich. Es ist einfach so wunderbar, so weitläufig, so groß, und der langsame Satz ist pure Magie.« Das KV 503 bildet den krönenden Abschluss einer Serie von zwölf Klavierkonzerten, die Mozart von 1784 bis 1786 für seine Auftritte im »Clavierland« Wien geschrieben hat. Dmitrij Schostakowitsch komponierte seine 8. Symphonie im Sommer 1943, wenige Monate nach der erbitterten Schacht um Stalingrad, die durch unsagbares menschliches Leid die Wende im Kriegsgeschehen einleitete. Schostakowitsch selbst bezeichnete seine 8. Symphonie als Requiem, als Musik, die von individuellem Leid kündet. Andere sahen darin eine Botschaft über das angsterfüllte Leben von Künstlern und Intellektuellen unter der stalinistischen Diktatur. Trotz der düsteren Themen durchziehen Momente von Hoffnung und Menschlichkeit die Symphonie. Der slowakische Dirigent Juraj Valčuha leitet mit dieser emotional packenden Symphonie eine Reihe von Konzerten ein, die die Münchner Philharmoniker dem 80. Jahrestag der Befreiung widmen.

 

 

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