18. Münchner Kurzgeschichtenwettbewerb: ‘Geschichten aus 1001 Nacht’
Jetzt wird er also volljährig, unser Kurzgeschichtenwettbewerb. Zum 18. Mal rufen wir ein Thema aus. Wenn wir diesmal ‘Geschichten aus 1001 Nacht’ suchen, wünschen wir uns nicht in die Kindheit zurück. Wir lieben Märchen, und natürlich werden die auch in den Wettbewerb passen. Ausgewählt aber haben wir das Thema, weil es in dieser Textsammlung aus dem arabischen Sprachraum um Scheherazade geht, die – um ihr Leben zu retten – Geschichten erzählt. Das passt auf mehreren Ebenen:
Texte, die so spannend sind, daß sie Leben retten: ja, das wollen wir.
Der Landstrich: im Moment ist die Arabische Welt ja Anlass für eine Menge Berichterstattungen und Geschichten, die uns aufgetischt werden. Märchen? Welche Rolle hatte der Westen beim Sturz Mursis? Schneller als jetzt in Ägypten hat man noch selten mit einer Militärregierung kooperiert. Im Zusammenhang mit dem Wahnsinn der Geheimdienste, der sich in den letzten Wochen offenbarte, wird vieles denkbar. Der Ursprung aller Literatur ist die Idee der Überlieferung von Erfahrungen. Daß ausgeplauderte Geheimnisse dazu führen können, einen unbeteiligten Staatschef auf Eis zu legen, war in einer Demokratie bis vor kurzem ja auch nicht denkbar. Whistleblower wie Snowden und Assange sind auch nur Erzähler. Freilich mit recht heiklen Geschichten, weil sie von Dingen handeln, die kraft unserer Verfassungen verboten sind. Und dabei will selbst der Staat nicht erwischt werden.
So wünschen wir uns diesmal Geschichten, die den Einzelnen im Wahnsinn der Gemeinschaft, der entfesselten Maschine Staat oder von anderen Einzelnen zeigen. Vom wild gewordenen Prügelpolizisten bis zum ignoranten Richter (Gustl Mollath zu Ehren), von der Einbürgerungsschikane bis zum Asylirrsinn (Hungerstreik auf dem Münchner Viktualienmarkt), vom Aussenseiter bis zum Pausenclown, vom verlogenen Karrieristen zum im Selbstmitleid ersoffenen Looser, vom in Liebe Verfallenen zum hemmungslos Ausnutzenden. Uns interessiert der Kampf des Individuums um seine Existenz.
Für die Autoren gilt, wie immer: seid schonungslos, seid ehrlich!
Für Gäste der Menülesung am 16.11. gilt: die Lesung ist leider ausverkauft.
Die unveröffentlichten Texte sollen bis 20. September 2013 elektronisch an info@holleschekundschlick.de <blocked::mailto:info@holleschekundschlick.de> eingesandt werden. Unsere renommierte Jury wählt aus den Geschichten vier aus. Die Lesung dieser vier Siegergeschichten findet am 16. November in München statt, der Ort wird noch bekannt gegeben. Jeder Text wird erst musikalisch (live) eingeführt, dann von unseren Schauspielern gelesen, darauf von unserem Koch in einem Menügang interpretiert. Vier solcher Gänge gibt es. Das Publikum wählt zum Schluß den Sieger, der das Preisgeld (1000 Euro) und das carpe-diem-Stipendium im Tophotel gewinnt, sowie auflagenstark veröffentlicht wird. Zusätzlich wird der Federwelt-Jurypreis (250 Euro) vergeben.
Eine Autorenlesung der vier Siegertexte findet am Vorabend (Freitag, 15. November) statt. Die Autoren der Siegerrunde werden zur Autorenlesung und zum Lesungsabend nach München eingeladen.
Als Bewerber um den Preis erklärt ihr euch mit der Einsendung bereit, daß euer Text bei Auswahl vorgetragen und in einer Anthologie zur Lesung, in verschiedenen Zeitungen, sowie auf unserer Homepage (www.zuendeln.de) veröffentlicht wird. Die Texte müssen zwischen 11.000 und 13.000 Zeichen lang sein (ohne Leerzeichen) und sollen als Worddokument (bitte kein Pdf!) eingereicht werden. Pro Teilnehmer kann nur ein Text eingereicht werden. Informationen über bisher stattgefundene Lesungen und die Veranstalter findet ihr unter www.hs-veranstaltungen.de/lesungen.
Viel Erfolg beim Schreiben!